Zusammenfassung: Die Räuber (Friedrich Schiller)

Autor: Friedrich Schiller (1759 - 1805)
Originaltitel: Die Räuber
Veröffentlichung: 1781
Textsorte: /
Textgattung: Drama
Literaturepoche: Sturm und Drang

Inhaltsangabe:
Friedrich Schiller zählt zu den wichtigsten Dichtern und Dramatikern in der deutschen Literaturgeschichte. Der 1759 geborene und 1805 gestorbene Schiller, der in späteren Jahren zur "Weimarer Klassik" gerechnet wird, hat als junger Autor mit seinem Debüt-Drama "Die Räuber" (1781) eines der Hauptwerke der kurzen, aber fruchtbaren Literaturepoche "Sturm und Drang" geschrieben. Das im Adels- und Räubermilieu des späten 18. Jahrhunderts spielende Drama um die Konkurrenz zweier gräflicher Brüder gehört seit seiner Uraufführung 1782 bis heute zu den meistgespielten Dramen des deutschsprachigen Theaters.

Tragischer Held des Schiller-Dramas ist der erstgeborene Grafensohn Karl von Moor, der vom harmlosen Adelsspross mit aussichtsreicher Zukunft zum verfemten Räuberhauptmann wird. Den düsteren Gegenpart in dem Stück nimmt Karls unmoralischer und von Neid zerfressener Bruder und Rivale Franz ein. Die wichtige Nebenfigur Maximilian von Moor, der alte, früh verwitwete Graf, macht als Vater von Karl und Franz erhebliche Fehler, die dramatische Folgen haben. Von großer Bedeutung ist auch die Rolle der schönen, als Adoptivverwandte auf Schloss Moor lebenden Karl-Verlobten Amalia von Edelreich, der Verkörperung reiner Liebe. Ferner tragen der hintertriebene Verbrecher Moritz Spiegelberg sowie die charakterfesten Räuber Schweizer und Grimm maßgeblich zum Gang des Geschehens bei.

Das "Räuber"-Drama fesselt durch die faszinierende Gestaltung der ambivalenten Charaktere, die sich auch bei den unsympathischen Gestalten der zu eindeutigen Festlegung auf die Kategorien Gut oder Böse widersetzen. Alle wichtigen Personen stehen auch für das Ringen des Individuums, sich durch Natur und Gesellschaft vorbestimmter Zwänge zu entziehen und eigene Lebensentwürfe durchzusetzen. Dabei scheitern Schillers Figuren in unterschiedlicher Weise zwischen Schwäche und Prinzipientreue und stellen den Zuschauer am Ende vor die Frage, wie er sich selbst in vergleichbarer Situation verhalten würde.

Im ersten der insgesamt fünf Akte wird die Grundsituation im Grafenhaus Moor dargestellt. Der leicht beeinflussbare und lediglich mittelmäßig intelligente Graf zieht seinen ältesten Sohn Karl dem hochintelligenten und hässlichen Zweitgeborenen vor. Franz´ lebenslange Sehnsucht nach väterlicher Zuneigung ist mittlerweile in Hass auf Vater und Bruder umgeschlagen. Franz plant eine Intrige, um Vater und Karl zu entzweien, die Herrschaft in der Grafschaft zu erlangen und den Vater für die emotionale Abweisung büßen zu lassen. Karl hat es mit den studentischen Ausschweifungen während seines Studiums an der Universität in Leipzig übertrieben und bittet den Vater in einem Brief um Vergebung. Franz verbrennt den Brief und spielt seinem Vater stattdessen ein gefälschtes Schreiben zu, das als scheinbarer Beweis schwerer Verfehlungen dient. Der alte Graf sieht die Ehre des Hauses Moor gefährdet. Nach weiteren Intrigen von Franz verstößt der Graf seinen Lieblingssohn schweren Herzens und zum Entsetzen von Karls Verlobten Amalia, die weiterhin zu Karl hält.

Karl geht tief verletzt als Räuberhauptmann in die Wälder. Zunächst ist er noch voller Idealismus und sieht sich als Anwalt der Armen und Entrechteten. Doch nicht alle seiner Räuber teilen diese Einstellung. Insbesondere Moritz Spiegelberg sieht in dem Räuberleben die Gelegenheit, allgemein Rache für erlittene Demütigung zu nehmen und vor allem seine Mord- und Raublust ausleben zu können. Nachdem bei einer Befreiungsaktion für Karls Freund Roller viele Unschuldige umkommen, ist Karl verzweifelt. Aber die seiner Bande gegenüber geschworene Loyalität hindert ihn letztlich daran, einen Weg aus dem Gesetzlosendasein zu suchen. Verkleidet reist er nach Schloss Moor, um noch einmal Amalia und den Vater zu sehen.
Dort hat inzwischen der Bruder die Macht an sich gerissen und den Vater in den Hungerturm geworfen. Er bedrängt auch Amalia, die sich ihm jedoch angeekelt entzieht. Karl erobert mit seinem Räuberhaufen das Schloss und befreit den Vater. Der alte Graf ist aber so entsetzt über Karls Entwicklung, dass er stirbt. Franz begeht, in die Enge getrieben, Selbstmord. Da es für Karl kein Zurück in die Legalität und keine Zukunft mit Amalia gibt, bittet ihn Amalia, sie zu töten. Karl ersticht seine große Liebe und stellt sich danach völlig gebrochen den Behörden.

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