Zusammenfassung: Emilia Galotti (Gotthold Ephraim Lessing)
Autor: Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)Originaltitel: Emilia Galotti
Veröffentlichung: 1772
Textsorte: Bürgerliches Trauerspiel
Textgattung: Drama
Literaturepoche: Aufklärung
Inhaltsangabe:
"Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing ist ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, das 1772 uraufgeführt wurde. Die Handlung spielt im 18.Jahrhundert in der italienischen Stadt
Gustalla und ihrer Umgebung.
Emilia Galotti ist ein junges Mädchen aus einer bürgerlichen Familie, die ihre Moral und Unschuld vor adliger Willkür verteidigen muss, und abschließend den Tod durch den Vater als
einzige Rettung zur Wahrung ihrer Tugend betrachtet. Die Hauptpersonen sind einerseits Emilia Galotti, ihre Eltern Odoardo und Claudia sowie der Graf Appiani, den sie heiraten soll.
Auf der anderen Seite stehen der Prinz Hettore Gonzaga, sein Kammerherr Marinelli und die Gräfin Orsina.
Das Stück beginnt im Kabinett des Prinzen Gonzaga, der am Schreibtisch sitzt und Gesuche bearbeitet. Der Maler Conti tritt mit zwei angefertigten Gemälden herbei, eines zeigt die
Gräfin Orsina, deren gerade eingetroffener Brief vom Prinzen nicht einmal mehr gelesen wird, und das andere Gemälde zeigt Emilia Galotti, die der Prinz heimlich leidenschaftlich
begehrt. Durch seinen Kammerherrn Marinelli erfährt er von der bevorstehenden Hochzeit Emilias mit dem Grafen Appiani. Gemeinsam erdenken sie einen Plan, wie der Prinz Emilia noch
vor ihrer Hochzeit in seine Gewalt bringen kann.
In einem Saal des Hauses Galotti treffen die Eltern aufeinander. Der Vater Galotti ist kurz aus seinem Landhaus zu Besuch. Direkt nach dem Fortgehen des Vaters kommt Emilia verstört
von der Andacht zurück, wo der Prinz einen sehr aufdringlichen und wortreichen Annäherungsversuch gewagt hat. Die Mutter rät ihr, weder dem Vater, noch ihrem künftigen Bräutigam
etwas davon zu erzählen. Appiani schaut bei den Galottis vorbei, wo er von Marinelli aufgesucht wird, doch der Versuch, den Grafen mit einem fingierten Auftrag zu entfernen, scheitert.
In einem Vorsaal des Lustschlosses von Prinz Gonzaga berät dieser mit Marinelli das weitere Vorgehen, als herauskommt, dass Marinelli eigenmächtig einen Überfall auf die gerade
vorbeifahrende Kutsche mit Emilia veranlasst hat, bei dem der Graf Appiani ermordet wird. Emilia wird von einem Komplizen scheinbar gerettet und ins Schloss gebracht. Kurz danach
kommt auch die Mutter herangestürzt.
Während der Prinz und Marinelli sich darüber unterhalten, ob sie nicht wegen des Hinterhalt verdächtigt würden, trifft zum Entsetzen des Prinzen zusätzlich noch seine ehemalige
Mätresse Orsina ein, die von ihm aber kalt abgewiesen wird. Der Vater erscheint nun ebenfalls und wird von der klugen und eifersüchtigen Gräfin darüber aufgeklärt, dass der scheinbare
Raubüberfall ein durchgeplanter Anschlag war. Orsina schürt gezielt den Hass des Vaters auf den Prinzen und gibt ihm ein Messer, mit dem sie Gonzaga eigentlich selbst ermorden wollte.
Parallel ersinnen Gonzaga und Marinelli eine weitere List, die dafür sorgen soll, dass der Vater Emilia nicht mit auf sein Landgut nehmen kann. Die Familie soll getrennt werden, bis der
Mord an Appiani zu ihren Gunsten aufgeklärt ist. Währendessen würde Emilia zu einer Familie in die Stadt ziehen. Doch als Emilia davon erfährt, fleht sie ihren Vater an, sie zu töten,
denn sie hat auch Angst vor ihrer eigenen Schwäche: dem Charme des Prinzen zu erliegen und damit ihre Unschuld zu verlieren. Vater Galotti folgt der Bitte seiner Tochter und sticht zu.
Als der Prinz und Marinelli eintreffen, liegt Emilia bereits im Sterben und erliegt kurze Zeit später ihrer Verletzung.