Zusammenfassung: Krabat (Otfried Preußler)

Autor: Otfried Preußler (1923 - 2013)
Originaltitel: Krabat
Veröffentlichung: 1971
Textsorte: Roman
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Gegenwartsliteratur

Inhaltsangabe:
Der vielfach ausgezeichnete Jugendroman „Krabat“ von Otfried Preußler wurde im Jahr 1971 veröffentlicht, nachdem der deutsche Kinderbuchautor über zehn Jahre lang daran gearbeitet hatte. „Krabat“ basiert auf der in mehreren sorbischen Volkssagen dargestellten Legende von einem guten Zauberer, der im deutsch-polnischen Lausitz lebte und wegen seiner zahlreichen guten Taten bei der dortigen Bevölkerung geliebt und geachtet wurde. Die Legende geht auf die historische Figur des aus Kroatien stammenden Oberst Schadowitz zurück, der im 17. Jahrhundert große militärische Erfolge gegen die Türken erzielte und der Sage nach einen General aus einem Türkenlager befreit haben soll. Durch seine ungewöhnliche Körpergröße wurde er als Zauberer verehrt. Sein Spitzname „Krabat“ leitete sich von „Kroat“, der Bezeichnung seiner Nationalität ab.
Preußler verlegte die Handlung in die Zeit des Großen Nordischen Krieges zwischen 1700 und 1721. Sein Krabat ist ein vierzehnjähriger Junge, der als Müllerbursche und Zauberlehrling in einer teuflischen Mühle gefangen ist und sich und die anderen Lehrlinge durch seine Willensstärke und die Liebe einer jungen Frau schließlich von dem Fluch befreit. Preußler zeigt in diesem Jugendbuch auf, wie Angst und Unterordnung dazu führen, dass Menschen Opfer eines totalitären Regimes werden. Preußlers „Krabat“ ist als Plädoyer für persönlichen Mut, Zusammenhalt und Liebe zu verstehen, die Menschen ermöglichen, sich gegen ein Machtsystem mit vereinten Kräften erfolgreich aufzulehnen.

Dem Waisenjungen Krabat, der sich als Bettler durchs Leben schlägt, wird in einem wiederkehrenden Traum vermittelt, dass in einer Mühle ein freier Platz für einen Gesellen besetzt wird. Krabat folgt den Prophezeiungen seiner Träume und erreicht eine unheimliche Mühle in Schwarzkollm, wo er sofort als Müllerbursch aufgenommen wird und mit den elf anderen Lehrlingen und Gesellen harte Arbeit verrichten muss. Da Krabat reichlich zu essen bekommt, lässt er sich durch die merkwürdigen Ereignisse in der Mühle nicht einschüchtern und ordnet sich unter. In den Müllerburschen Tonda und Juro findet Krabat schnell zwei gute Freunde.

Nach einer Probezeit von drei Monaten weiht der Müllermeister Krabat am Karfreitag in die sogenannte „Schwarze Schule“ ein, wo der Neuling mit den anderen nun die Kunst der Magie erlernt. Obwohl er des Nachts wiederholt träumt, erfolglose Fluchtversuche aus der Mühle zu unternehmen, ist er fasziniert von der Magie und der Macht, die von ihr ausgeht und und ist ein eifriger Student der Zauberkünste.

Zu Ostern verbringt Krabat mit Tonda eine Nacht im Freien und hört zum ersten Mal die schöne Stimme der jungen Kantorka, die den Ostergesang vorträgt. Augenblicklich verliebt sich Krabat in das Mädchen.
Das Leben in der Mühle ist hart, da die Lehrlinge aber auch ihre Zauberkünste ausprobieren dürfen, hat Krabat trotzdem gelegentlichen Spaß daran. Einzig die Vollmondnächte ängstigen ihn, da jedes Mal der unheimliche Herr Gevatter die Mühle aufsucht und eine bedrohliche Atmosphäre verbreitet.
In der Silvesternacht stirbt Tonda plötzlich, und Krabat ist zutiefst schockiert. Er findet heraus, dass wegen eines Paktes zwischen dem Müllermeister und dem Herrn Gevatter zu Jahresende immer einer der Lehrlinge geopfert werden muss.

In Krabats erstem Jahr in der verzauberten Mühle sind nach dem Zeitempfinden der Außenwelt drei Jahre vergangen und Krabat ist nun zu einem jungen Mann gereift. Auch sein zweites Jahr verläuft im selben Rhythmus, bis in der nächsten Silvesternacht der Geselle Michal stirbt, mit dem Krabat ebenfalls befreundet war. Krabat beginnt mit Juros Hilfe, Nachforschungen anzustellen und findet heraus, dass ein Fluch auf der Mühle lastet, den er mit einer starken Willenskraft und der bedingungslosen Liebe einer Frau brechen könnte. Er erweitert sein magisches Wissen und tritt mit Kantorka, die er immer noch liebt, in Kontakt.

In der dritten Silvesternacht tritt das Mädchen in die Mühle und verlangt vom Müllermeister, Krabat gehen zu lassen. Dieser trägt ihr auf, mit verbundenen Augen Krabat aus der Reihe der zwölf Müllerburschen zu identifizieren. Gelingt ihr dies nicht, müssen sie und Krabat sterben. Als Kantorka ihren Geliebten tatsächlich erkennt, sind der Fluch gebrochen und der Meister und Herr Gevatter besiegt. Alle Lehrlinge vergessen augenblicklich ihr magisches Wissen und verlassen die Mühle, die samt der Schwarzen Schule verbrennt.

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