Zusammenfassung: Mutter Courage und ihre Kinder (Bertolt Brecht)

Autor: Bertolt Brecht (1898 - 1956)
Originaltitel: Mutter Courage und ihre Kinder
Veröffentlichung: 1949
Textsorte: Episches Theater
Textgattung: Drama
Literaturepoche: Neue Sachlichkeit

Inhaltsangabe:
Das Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" vom deutschen Schriftsteller Bertolt Brecht verfasst, handelt von der Händlerin Anna Fierling (genannt Mutter Courage), die während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) als fliegende Händlerin einem Militärregiment nachreist.
Brecht verbindet in seinem 1941 veröffentlichen Drama die Elemente eines klassischen Theaterstücks mit einer epischen Erzählform, weshalb "Mutter Courage und ihre Kinder" als typisches Beispiel für das Konzept des "Epischen Theaters" gilt. Zunächst nur experimentell, entwickelte und verfeinerte Brecht diese neue Theaterform bis zu seinem Tod im Jahr 1956. Das Werk selbst entstand zwischen 1938 und 1940 im skandinavischen Exil, da Brecht wegen seiner pazifistisch-kommunistischen Wertvorstellungen vor den Nationalsozialisten flüchten musste.

Zu Beginn des Jahres 1924 zieht Mutter Courage mit ihren drei Kindern Eilif, Kattrin und Schweizerkas im Gefolge eines finnischen Regiments durch Schweden. In Dalarna treffen sie auf einen Feldhauptmann, dem es gegen den Willen von Mutter Courage gelingt, ihren Sohn Eilif für einen Kriegszug in Polen anzuwerben.
Nach zwei weiteren Jahren als Händlerin trifft Mutter Courage unverhofft in Polen ihren Sohn Eilif wieder. Dieser hat inzwischen seine Fähigkeiten als hervorragender Soldat unter Beweis gestellt und wird vom Feldhauptmann mehr als geschätzt.
Drei Jahre später gerät das Regiment durch ein feindliches Heer in Gefangenschaft. Auch Mutter Courage und ihre Kinder werden in Arrest genommen. Schweizerkas, inzwischen Zahlmeister des Infanterieheers, kommt durch feindliche Soldaten zu Tode. Der Versuch einen Offizier zu bestechen scheitert, weil Mutter Courage ihren Wagen nicht unter Wert an die Prostituierte Yvette verkaufen will.
Die seit der Geburt stumme Kattrin wird indessen von Soldaten misshandelt und derart entstellt, dass Mutter Courage die Hoffnung aufgibt, sie mit einem anderen Mann verheiraten zu können. Sie selbst befindet sich zu dieser Zeit auf dem Zenit ihrer geschäftlichen Laufbahn. Wegen ihres Verhandlungsgeschicks verkauft Mutter Courage inzwischen auch wertvolle Waren, darunter Schmuck. Doch die Schicksalsnachricht über den Tod des kriegswilligen, schwedischen Königs Gustav Adolf, verändert die Situation radikal. Der damit eingehende Frieden zerstört die Geschäftsgrundlage von Mutter Courage.
In der anschließenden Friedensperiode stirbt Eilif am Galgen, weil er für den Überfall auf einen Bauernhof schuldig gesprochen wird. Mutter Courage, die mit ihrer Tochter alleine weiterzieht, erfährt vom Tod ihres Sohnes nicht. Vor seinem Tod rang Eilif dem Feldprediger sowie dem Koch noch ein Versprechen ab. Seine Mutter dürfe nicht von der Tat und der Hinrichtung erfahren.
1635 macht der Koch, engster Vertrauter der Courage, ihr ein Angebot. Ein entfernter Verwandter hat ihm ein Gasthaus in Utrecht vererbt, welches er zusammen mit ihr führen möchte. Als Bedingung stellt er, dass Kattrin zurückbleiben muss. Mutter Courage schlägt das Angebot aus und zieht mit ihrem letzten noch überlebenden Kind weiter.
Eines Abends erhalten beide Unterschlupf in einem Bauernhof am Rande einer Stadt. Als Kattrin eine herannahende Streitmacht sieht, klettert sie auf das Dach des Hauses und warnt mit Trommelschlägen das Dorf. Zwar wird auf diese Weise das Dorf vor der Zerstörung geschützt, doch ein Soldat erschießt Kattrin noch auf dem Dach. Mutter Courage, betrübt über den Tod ihrer einzigen Tochter, macht sich auf die Reise, ihren bereits toten Sohn Eilif zu suchen.

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