Zusammenfassung: Der große Gatsby (F. Scott Fitzgerald)

Autor: F. Scott Fitzgerald (1896 - 1940)
Originaltitel: The Great Gatsby
Veröffentlichung: 1925
Textsorte: Roman
Textgattung: Epik
Literaturepoche: Moderne

Inhaltsangabe:
Der 1925 veröffentlichte Roman "The Great Gatsby" (deutsche Erstausgabe 1928: "Der Große Gatsby") gilt als das wichtigste Werk des US-amerikanischen Schriftstellers Francis Scott Fitzgerald (1896 - 1940). Fitzgerald, neben Ernest Hemingway und William Faulkner einer der herausragenden Vertreter der amerikanischen Moderne, ist mit "Der große Gatsby" nicht nur ein literarisch hochwertiges Prosawerk gelungen, sondern auch ein kulturhistorisch eindrucksvolles Porträt der US-Variante der "Goldenen Zwanziger" ("Roaring Twenties"). Fitzgerald hat es meisterlich verstanden, als Angehöriger wie als Chronist einer von Hektik und Amüsiergier, von Oberflächlichkeit, Desillusion und Depression geprägten Welt von Neureichen, Aufsteigern und Gescheiterten das Lebensgefühl dieser Zeit einzufangen. "Der große Gatsby" ist bei seiner Veröffentlichung nur auf mittelmäßige Resonanz gestoßen. Dieser Misserfolg hat wesentlich zur Lebenstragödie des labilen und alkoholkranken Schriftstellers beigetragen. Erst nach dem Tod des Autors hat sein inzwischen mehrfach verfilmter letzter Roman das gebührende Interesse gefunden.

Als Ich-Erzähler des 1922 vor allem auf der Prominenten-Insel Long Island spielenden Romans, fungiert der junge Börsenhändler Nick Carraway, der von der Zentralfigur des Geschehens, dem geheimnisvollen Jay Gatsby fasziniert ist. Der junge, aus kleinbäuerlichen Verhältnissen aufgestiegene Gatsby, der eigentlich James Gatz heißt, ist durch mutmaßlich dubiose Geschäfte zu enormen Reichtum gekommen, den er in seiner Prunkvilla bei ausgiebigen Festgelagen zur Schau stellt. Er sehnt sich unglücklich nach seiner verklärten Liebe Daisy Fay, die er in der Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg kennen lernte. Er hat damals Daisy vorgetäuscht zur Oberschicht zu gehören und Oxford-Universitätsabsolvent zu sein. Die aus reichem Elternhaus stammende Daisy, Prototyp des damals angesagten Frauenbildes vom materiell fixierten "Flapper"-Ideals, hat den wohlhabenden und rassistischen Yale-Absolventen Tom Buchanan geheiratet. Buchanan bietet ihr ein standesgemäßes Leben und betrügt sie. Neben diesen Hauptfiguren spielen noch die lebenshungrige Buchanan-Geliebte Myrtle Wilson, ihr Mann, der ehrbare, aber langweilige Tankstellenbesitzer George Wilson, die arrogante Daisy-Freundin Jordan Baker und der zwielichtige Kriminelle Meyer Wolfsheim wichtigen Rollen in Fitzgeralds Roman.

Der Grundkonflikt des Romans ist der Konkurrenzkampf zwischen Gatsby und Buchanan, ein in der durchaus nicht klassenlosen Gesellschaft der USA typischer Konflikt zwischen Aufsteiger und oberer Klasse.

Gatsby trifft durch Jordans Vermittlung nach fünf Jahren seine Jugendliebe Daisy wieder, die er in seiner Erinnerung zur Ikone stilisiert hat. Wegen seiner Liebe zu Daisy hat er letztlich die Energie entwickelt, sich mit Meyer Wolfsheim Hilfe durch illegale Alkoholgeschäfte ein Vermögen zu schaffen. Gatsby hat nie die Hoffnung aufgegeben, wieder mit Daisy eine Beziehung zu führen. Für diesen Fall muss er in der Lage sein, Daisys materielle Ansprüche befriedigen zu können. Tatsächlich beginnt Daisy sich wieder für Gatsby zu interessieren. In der Schlüsselszene kommt es schließlich zum heftigen Streit zwischen Buchanan und Gatsby. In Folge überfährt Daisy versehentlich Myrtle und tötet sie. Gatsby ist bereit, die Schuld auf sich zu nehmen, um Daisy zu schützen. Wilson, nach einem Hinweis von Buchanan überzeugt, dass Gatsby am Steuer des Unglückswagens gesessen hat, erschießt Gatsby und begeht danach Selbstmord.

Bei der Beerdigung von Gatsby, der zu Lebzeiten unzählige Menschen bei seinen legendären Partys zu Gast gehabt hat, folgen außer Nick Carraway nur noch Gatsbys Vater, der Postbote, einige Gatsby-Bedienstete und ein Unbekannter dem Sarg. Daisy ist mit Buchanan auf eine Reise gegangen.

Anzeigen