Zusammenfassung: Leben des Galilei (Bertolt Brecht)

Autor: Bertolt Brecht (1898 - 1956)
Originaltitel: Leben des Galilei
Veröffentlichung: 1948
Textsorte: /
Textgattung: Episches Theater
Literaturepoche: Exilliteratur

Inhaltsangabe:
Im dänischen Exil, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, schrieb Bertolt Brecht das epische Theater "Leben des Galilei". Das Schauspiel ist in 15 Bilder gegliedert und entstand zwischen 1938 bis 1939.
Inhalt: Galileo Galilei kann mit Hilfe eines Fernrohrs das heliozentrische Weltbild bestätigen und kämpft um diese Wahrheit. Die Szenen, die sich in Italien zwischen 1610 bis 1637 abspielen, entsprechen der historischen Chronologie.

Galilei, Wissenschaftler und Professor an der Universität in Padua, fühlt eine Wendung heran. Er zweifelt am geozentrischen Weltbild, das mit der kirchlichen Meinung übereinstimmt. Das kopernikanische System scheint der Wahrheit zu entsprechen. Nicht der Mensch und die Erde sind der Mittelpunkt des Universums, sondern die Sonne.
Im Studierzimmer von Galilei erklärt er seinem jungen Schüler Andrea Sarti seinen Standpunkt und beschreibt ihm dieses Weltbild. Frau Sarti, die Haushälterin, ist verärgert darüber, dass der Wissenschaftler ihrem Sohn Unheiliges nahe bringt.
Von seinem anderen Schüler Ludovico Marsili erfährt Galilei von einem Fernrohr, das in Holland verkauft wird. Mit dem Linsenschleifer Federzoni baut er dieses Instrument nach, um den Weltraum weiter zu erforschen. Er führt dem Rat von Venedig im Arsenal das Fernrohr vor und sogleich entsteht eine Diskussion darüber, diese neue Erfindung im Krieg einzusetzen.

1610 entdeckt Galileo Galilei Erscheinungen am Himmel, die das neue Weltbild beweisen. Die Erde ist ein gewöhnlicher Himmelskörper, einer unter Tausenden und nicht Mittelpunkt des Weltalls. Mit Sagredo debattiert er über die Bedeutung der neuen Erkenntnisse und über die Auswirkungen auf den Glauben. Gott habe keinen Platz in seinem Weltsystem, meint sein Freund.
Galilei beschließt nach Florenz zu ziehen, um seiner Forschung vermehrt nachzugehen. Doch er wird gewarnt, denn die Mönche herrschen dort. In Florenz präsentiert er seine Anschauungen, wird aber von den Geistlichen nur verspottet. Der Mensch ist das größte Wunder Gottes und nach seinem Ebenbild geschaffen und nun versetzt Galilei ihn an den Rand des Universums.
Auf einem Ball wird seine Lehre öffentlich als töricht, absurd und ketzerisch erklärt. Bellarmin, der Kardinal, hat den Auftrag Galilei zu ermahnen, seine Meinung aufzugeben. Es findet ein Gespräch mit einem kleinen Mönch statt. Dieser steckt im Zwiespalt zwischen seinem Glauben und den Tatsachen der Wissenschaft. Er befürchtet, dass der Mensch es nicht verstehen würde und dass er aus seiner Ordnung herausgerissen werden würde.
Um 1630 verbreitet sich die neue Lehre Galileis im Volk. Die Inquisition bestellt Galilei deshalb nach Rom und inhaftiert ihn. Nach 23 Tagen im Kerker und nach Androhung der Folter, widerruft Galileo Galilei schließlich seine Lehre von der Bewegung der Erde. Enttäuschung herrscht bei seinen Anhängern und Schülern. Nach der Entlassung darf Galilei zwar weiterhin forschen, jedoch nur unter kirchlicher Kontrolle.

Andrea kommt ihn in Florenz besuchen und befürwortet seinen Widerruf. Er ist der Meinung, dass die Kirche gesiegt hätte, wenn Galilei auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wäre. Galilei übergibt Andrea eine Abschrift seines Buches der "Discorsi", welche er über die Grenze Italiens schmuggelt. Er sieht hier die Chance, die Lehren Galileis weiter zu verbreiten.

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